Drei Elternpaare mit insgesamt neun Kindern aus Dreilingen, einem Dorf mit ca. 230 Einwohnern, standen 1994 vor der Frage:
Was können wir unseren Kindern in unserem Dorf bieten, damit sie sich gesund entwickeln und in der ländlichen Gegend ein Bewegungsangebot bekommen, dass Kinder, Jugendliche und Eltern gemeinsam nutzen können, um lange Fahrtzeiten zu vermeiden?
29 Erwachsene und 16 Kinder gründeten daraufhin 1994 den Sportverein "Sport Jongleure Dreilingen e.V.". Sie wollten mit ihren Kindern gemeinsam Sport treiben, ihnen im körperlichen Bereich Entwicklungsanreize bieten und sich selbst nicht ausschließen. Bewegungskunststücke mit dem Schwerpunkt Jonglieren und Einradfahren boten sich nach positiven Erfahrungen an. Da der Kern mit 17 Jongleuren in Dreilingen wohnt, sollte der neue Verein auch formal dort seinen Sitz haben.
Das Familienkonzept wurde im Januar 1996 vom LSB Niedersachsen ausgezeichnet
Heute zählt der Verein über 400 Mitglieder, weil in der Zwischenzeit auch weitere Sparten, wie Familiensport mit Funktionsgymnastik, Kinderturnen, Seniorensport, Lauftreff, Nordic Walking, Fit Dance und Sportabzeichen hinzugekommen sind. Der Gründer und Vorsitzende Wilhelm Johannes war damals der einzige Übungsleiter mit Lizenz. Bis heute sind 25 Übungsleiterinnen und Übungsleiter beim Kreissportbund in Uelzen ausgebildet worden.
Den größten Zulauf haben jedoch nach wie vor die Jongleure. Neben den Vereinsübungsgruppen gibt es mehrere Kooperationsgruppen mit Schulen. In diesen Gruppen werden die Schülerinnen und Schüler integrativ betreut. Inzwischen hat der Verein Mitglieder aus der gesamten Region gewonnen, die diese Bewegungsangebote nutzen.
Bemerkenswert ist, dass viele Eltern und Großeltern mit ihren Kindern gemeinsam an verschiedenen Übungsstätten lernen und trainieren. Die Gruppen sind teilweise sehr heterogen hinsichtlich des Alters und des Könnenstandes. Eltern und Großeltern sind auch regelmäßig unter den Zuschauern, wenn die Kinder Auftritte haben. Vielleicht liegt hier der Schlüssel für die erfolgreiche Vereinsentwicklung.